Okanaja
Okanaja

Körpersprache


Ein wichtiger Bestandteil im Verhalten von Hunden und ihrer Kommunikation ist die Körpersprache.
Leider kommt es immer wieder zu Missverständnissen in diesem Bereich.
Haben Sie schon einmal gehört : " der wedelt mit dem Schwanz, er ist so freundlich..."?
Oft beißt der Hund im nächsten Moment zu.

 

Das Wedeln mit der Rute zeigt einen Erregungszustand an und wenn man die restlichen Körpersignale beachtet, kann man sicher sehen, ob der Hund freundlich gestimmt ist, aber nur das Wedeln der Rute wird oft missverstanden.


Wölfe sind wie Hunde hochentwickelte soziale Lebewesen, die ohne eine gut entwickelte Kommunikation nicht existieren könnten.
Wölfe können zwar differenzierter miteinander kommunizieren jedoch ist es einem Hund möglich, sich körpersprachlich mit einem Wolf zu verständigen.
Kein Wolf wird sich in einen sinnlosen Kampf mit einem Artgenossen stürzen, ohne alle körpersprachlichen Signale ausgeschöpft zu haben, denn er würde bei Verletzungen nicht jagen können und so das Überleben gefährden.
Der Hund hat, wenn er gut sozialisiert ist, eben dieses Verhalten, er wird einem Kampf eher aus dem Weg gehen dieser wäre der letzte Ausweg.


Es gibt so viele verschiedene Hunderassen z.B bei langfelligen Rassen sind die körpersprachlich relevanten Partien durch Fell verdeckt. Shar Pei's haben viele Falten, es gibt Hunde mit hängenden Ohren oder platten Schnauzen .... Diese Merkmale erschweren die Kommunikation untereinander, führen zu Missverständnissen untereinander. Auch uns Menschen erschweren diese Merkmale die Beurteilung des Gemütszustandes.
Bereits im Welpenalter üben Hundewelpen die einzelnen Ausdrucksformen mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter. Im Spiel kann man oft die einzelnen, meist diffus ausgeführten und ohne Ernstbezug gezeigten Signale erkennen. Der Welpe lernt so spielerisch die Feinabstimmung der jeweiligen Ausdrucksmittel, ohne einer tatsächlichen Bedrohung ausgesetzt zu sein.


Hunde verstehen uns körpersprachlich besser als wir sie und sie sind stets bemüht unsere Signale zu deuten. Unsere Hunde beobachten uns sehr genau und wissen mit der Zeit, unsere Stimmungen einzuschätzen. Wenn wir also wütend werden weil die Fellnase etwas angestellt hat, verhält er sich entsprechend demütig in Erwartung einer Strafe. Wir denken dann er hat ein schlechtes Gewissen, dabei hat er nur unsere Körpersprache gelesen.
Wir reagieren auf ein unerwünschtes Verhalten unseres Hundes mit Anspannung, einem strengen Blick oder einer tiefen, drohenden Stimme. Diese Körpersignale sind zum einen ähnlich denen eines drohenden Hundes, zum anderen hat unser Hund in der Vergangenheit gelernt, dass auf diese Signale stets etwas Unangenehmes folgt. Um diese unangenehme Situation zu umgehen, verhält er sich seinem Halter gegenüber demütig und versucht, ihn zu beschwichtigen.

 

Viel von der Körpersprache können auch wir anwenden, doch unser Hund kann das sehr viel differenzierter und zusätzlich kann er zwischen den Spezies unterscheiden. Er weiß, dass wenn ein Mensch die "Zähne zeigt" also lächelt er entspannt ist, während das bei einem Artgenossen eine Drohung bedeutet.
Leider verstehen unsere Hunde uns, auch durch unsere Schuld, immer wieder falsch, weil wir aus Unwissenheit immer wieder falsche Verhaltensweisen an den Tag legen.


Wenn wir einen fremden Hund streicheln, ist das sicher in guter Absicht, dabei beugen wir uns direkt über den Hund, der sich bedroht fühlen und entsprechend reagieren könnte. Stattdessen lieber hinhocken, sich mit der Seite zum Hund stellen und ihn schnuppern lassen, das entspannt die Situation deutlich.
Die Annäherung an einen Hund gestaltet sich ähnlich, wir laufen frontal oft sogar schnell auf einen Hund zu was dieser wiederum als Bedrohung empfindet, genauso wie den direkten Blick in die Augen. Beobachtet man einen Hund der sich einem anderen nähert, so wird man feststellen, dass er sich immer in einem Bogen und von der Seite her nähert.
Wenn wir uns einem Hund so nähern, so weiss er, man hat keine bösen Absichten.
Fassen wir also zusammen: Hunde sind soziale Lebewesen, die mit uns über ihre Körpersprache kommunizieren und sie sind gleichfalls in der Lage, unsere Körpersprache zu deuten und darauf zu reagieren. Machen wir uns also die Mühe, die Körpersprache des Hundes zu erlernen – für ein besseres Verständnis und ein harmonischeres Zusammenleben!

 

 

Druckversion | Sitemap
© Jeannette Janku